Dienstag, 20. Januar 2015

Stressverschärfende Gedanken kennen und entschärfen - Die Antreiber mit Test

Nicht die Tatsachen machen das Leben schwer, sondern die Bewertung der Tatsachen!

Wir haben alle Botschaften von unseren Eltern mit auf den Weg bekommen wie z.B. 'Mach das mal schneller! Du musst stark sein! Fehler machen nur die Dummen! etc.'
Diese wirken unbewusst und bewusst auf unser Handeln und treiben uns an. Dies ist zunächst ganz normal, wenn jedoch einzelne Antreiber zu stark werden, dann kann dies zu starken Stress und Problemen führen. 

Folgende Antreiber existieren und äußern sich wie folgt: 


Sei stark! 

Menschen mit dem Sei-Stark-Antreiber versuchen Schwächen zu verbergen und in jeder Situation stark und selbstbewusst zu wirken. Dazu gehört auch der Versuch, stets die Kontrolle zu behalten über die Situation und andere Mitmenschen. Aufrechte Haltung, etwas maskenhafte Gesichtszüge und gelegentlich monotone Stimme sind häufige Erkennungsmerkmale. Eine große Angst bei diesem Antrieb ist, dass in instabilen Situationen ein Kontrollverlust stattfindet. 

Sei perfekt! 
Menschen mit diesem Antreiber rechtfertigen sich häufig oder versuchen Dinge noch genauer und besser zu machen. Ergänzungen, Kritik und was noch zu erwägen wäre, wird gerne vorweggenommen, um vorsorglich zu verhindern, dass jemand sagt: 'Du hast es nicht perfekt genug gesagt, begriffen oder getan.' Man kann diese Menschen an ihrem ernsten Blick sowie einer aufrechten und starren Haltung erkennen. Fehler zu machen, sie einzugestehen und mit Kritik umzugehen, fällt den Menschen oft schwer. Lieber wird ein Bericht ganz oft überarbeitet, als mit Fehlern abgegeben. 

Sei beliebt! 
Menschen mit diesem Antreiber wollen es allen Leuten recht machen. Ihren Mitmenschen muss es gut gehen und sie müssen Anerkennung zeigen. Meist verwenden sie Redewendungen, die versuchen, die Wünsche und Erwartungen der Gegenüber zu erkunden oder Anpassung daran signalisieren. Nonverbal sind gewohnheitsmäßiges zustimmendes Nicken, gewinnende Gesten und irritierte Blicke, wenn nicht unmittelbar Wirkung erzielt wird, häufig. Es fällt den Menschen oft schwer NEIN zu sagen und Kritik an anderen Mitmenschen zu äußern. Man will es allen recht machen und voll anerkannt werden.

Sei schnell! 
Diese Menschen sind meist unruhig und ungeduldig. Alles muss ganz schnell gehen. Sie benötigen schnelle Reaktionen aus der Umwelt und es fällt ihnen schwer länger auf etwas zu warten. Ruhe erscheint als Verrat an der Dringlichkeit, Entspannung wirkt wie Aufgabe von Wesentlichem. Die dafür typische Sprechweise ist oft abgehackt und geprägt von flachem Reden ohne Punkt und Komma. Eindrücklich ist auch die enorme Geschwindigkeit mit der Worte aneinandergereiht werden. Der Hektiker verwendet zudem Begriffe, die Hast ausdrücken wie z. B. schnell, eben mal, kurz, voran kommen etc. Ihre Gestik vermittelt Ungeduld. 

Streng dich an! 
Ohne Fleiß kein Preis! Anstrengung ist diesen Menschen sehr wichtig und notwendig, um Ziele zu erreichen. Wenn es um Herausforderungen geht, spüren diese Menschen einen Leistungsdruck. Es entsteht eine Atmosphäre von Anstrengung mit erheblichen Zweifeln am Gelingen. Lustvolle Leistung und Freude auch am spielend erreichbaren Erfolg scheinen ausgeschlossen oder zumindest als oberflächlich. Kennzeichnende Redewendungen für diesen Antreiber sind etwa: Ich müsste es versuchen, Das ist wirklich sehr schwer, Wenn ich mir Mühe gebe etc. Der Sprecher verspannt z. B. die Muskeln am Hals und im Kehlkopfbereich, so dass die Stimme etwas belegt oder gequält klingt.

Was treibt dich an? Eine umfangreichere kostenloser Test gibt es unter: www.antreibertest.de.

Tipps:
Viele Anti-Stress Tipps: http://www.amazon.de/Stress-abbauen-Praktische-Techniken-Gelassenheit-ebook/dp/B00RM09W8W/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1421753236&sr=1-1&keywords=stress+abbauen

In einem Stressmanagement-Seminar wird im Kognitionstraining intensiv an den Antreibern gearbeitet.

Sie werden entschärft und neue Sätze verankert, damit Stress nicht entsteht bzw. reduziert wird.
Die Seminare werden von allen gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst. Es gibt auch die Möglichkeit
in einem Einzel-Stresscoaching in Köln die Antreiber zu entschärfen und u.a. Burnout vorzubeugen.

Mehr Infos: Relax im Stress!

Frühe Entschärfung im Kindercoaching und Jugendcoaching in Köln
Es ist nie zu früh etwas zu tun - Wenn die Antreiber schon früh entschärft werden, kann das Leben früh gelassen werden und stressfrei. Im Coaching für Kinder und Jugendliche werden die Kinder im Selbstbewusstsein und Motivation gestärkt. Für mehr Lebensfreude und Potenzialentfaltung.
Mehr Infos: Kindercoaching Jugendcoaching Köln



Mittwoch, 14. Januar 2015

Familienstress - Mit Stress in der Familie gelassen umgehen

Stress in der Familie und bei Jugendlichen
Es ist Samstag Vormittag und der Sohn Jannik (15 ) hat wieder einen wichtigen Termin vergessen. Seine Eltern streiten aufgrund von Kleinigkeiten und das kleine Baby schreit. Das ist eine typische Szene aus einem Familienalltag.
Kinder und Jugendliche haben viel Druck und Stress. Vielen Jugendlichen gelingt es nicht, sich gut zu organisieren und klare Prioritäten zu setzen. Oft fehlt es auch an der inneren Motivation selbst Ziele zu entwickeln und diese auch umzusetzen. Der Stress bei Jugendlichen und in der Familie kann reduziert werden durch:

  • klare Absprachen
  • klare Prioritäten
  • definierte Ziele
  • Wertschätzung innerhalb der Familie
Externe Hilfe durch Coachings und Trainings
Es empfiehlt sich mittels externer Hilfe, zum Beispiel einem Coaching für Jugendliche und in einem Stressbewältigungs-Training für Eltern, diese Kompetenzen zu trainieren. Insbesondere Eltern können dann lernen sich besser abzugrenzen, ihre Rollen zu überprüfen und mit Konflikten besser umzugehen. In einem Jugendcoaching lernen Jugendliche sich besser zu organisieren, eigene Ziele zu entwickeln und diese umzusetzen. Es ist hilfreich in dem Training mal von Außen auf die Probleme zu schauen und ohne Druck die eigene Motivation zu stärken. Wertschätzung kann auch erlernt werden. Kinder und Jugendliche gehen dann gelassener durch den Alltag.

Es ist wichtig, dass die Rollen und Aufgaben in der Familie klar verteilt sind und jedes Mitglied sich an diese hält. Das kann ebenfalls in einem Coaching für Jugendliche geübt werden. Häufig Konflikte sind oft die Ursache von Stress. Es wichtig die Ursache zu erkennen und die Konflikte in der Familie zu entschärfen. 

Sonntag, 11. Januar 2015

Tschüss negativer Stress! - Effektive Techniken zum Stressabbau

Tschüss negativer Stress! - Effektive Techniken zum Stressabbau
Oft hört man den Satz 'Stress hat man nicht, Stress macht man sich'. Aber gerade, wenn man wirklich im Stress ist und gar nicht weiß, wo einem der Kopf steht, hilft einem das wenig. Man ist angespannt, fühlt sich die ganze Zeit wie auf einem Pulverfass sitzend und kriegt den Kopf selbst dann nicht frei, wenn man eigentlich entspannen könnte. Die Folge ist, dass man sich gar nicht mehr ausgeruht fühlt. Wie kann man selbsterzeugten Stress vorbeugen? Planung ist alles. Denn wer vorausschauend plant und organisiert, hat weniger Stress. stresstipps stresstrainingAuch Menschen, die immer alles, was sie eigentlich machen müssten, erst erledigen, wenn es gar nicht mehr anders geht, machen sich Stress. Und genau das ist es dann, was dazu führt, dass man sich nicht nur gestresst fühlt sondern auch gar nicht mehr entspannen kann. Wenn Sie das auch kennen, sollten Sie unsere Tipps beherzigen, wie Sie Stress wirksam vorbeugen und bereits durch vorausschauende Planung vermindern. Die Tipps sind sehr grundlegend. Wir empfehlen den Besuch eines zertifizierten Stressbewältigungsseminars, das von den Krankenkassen bezuschusst wird.

Wenn zum Beispiel eine Geburtstagsfeier ansteht, überlegen Sie vorher, wann Sie Ihre Wohnung sauber machen müssen, einkaufen gehen und das Essen vorbereiten. Nur, wer alles auf einen Tag legt, hat wirklich Stress mit den Geburtstagsvorbereitungen. Wenn Sie dagegen Donnerstags einkaufen, Freitags morgens einkaufen und anschließend schon die Wohnung vorbereiten und Samstag nur die letzten Reste dekorieren, haben Sie garantiert keinen Stress. Das funktioniert übrigens auch mit allen anderen anstehenden Aufgaben: Egal, ob ein Projekt auf der Arbeit fertiggestellt werden muss oder die Oma eine Woche zu Besuch kommt, wer sich die nötige Zeit für die Planung nimmt, hat weniger Stress. Stress vorbeugen können Sie auch, indem Sie sich einen Organizer zulegen. Wenn Sie konsequent Ihre Termine eintragen, wissen Sie bereits im Voraus, wann es zu Engpässen kommen kann. Wenn Sie also am Freitag zum Arzt müssen, kaufen Sie schon am Donnerstag ein - das hilft, Stress zu vermeiden. Wenn Sie wissen, dass Sie am nächsten Tag sehr beschäftigt sein werden, können Sie kleinere Dinge auch schon am Tag vorher erledigen. 

Wie Sie sehen, gibt es viele kleine Dinge, die helfen, Stress im Alltag vorzubeugen und zu bekämpfen. Gute Planung ist hilft dabei sehr. 
Kennen Sie das auch? Man liegt im Bett, ist gerade kurz vor dem einschlafen, und überlegt sich, was man am nächsten Tag alles bewerkstelligen muss. Eigentlich müsste man drei Dinge gleichzeitig machen, um wirklich alles erledigen zu können. Aber genau das führt dazu, dass man sich selber noch mehr Stress macht als nötig. Denn wer sich nicht richtig entspannt, wird am nächsten Tag auch nicht die Leistung bringen, die er von sich erwartet. Aus diesem Grund sollte man wirklich alles zu seiner Zeit machen. Das bedeutet auch, dass man sich nicht noch im Bett Gedanken über die Arbeit und sich damit selber Stress macht. Alles zu seiner Zeit, sagt der Volksmund und so soll es auch hier sein. Planen Sie den nächsten Arbeitstag vorab und überlegen Sie sich ruhig, was Sie am nächsten Tag alles bewerkstelligen müssen. Aber machen Sie das während Ihrer Arbeitszeit und nicht, wenn Sie im Bett liegen. Denn dort verursachen diese Gedanken Stress. 
stressabbau stresstrainingSie sehen also, Stress macht man sich selber und man kann ihn auch prima vermeiden, indem man kleine Verhaltensweisen ändert. Man macht sich auch gerne Stress, indem man versucht, drei Dinge gleichzeitig zu erledigen. Viele Menschen sind stolz darauf, dass sie multitaskingfähig sind, in Wirklichkeit verursacht das allerdings hauptsächlich Stress, da unser Gehirn immer von einer Aufgabe zur anderen springen muss. Letztendlich führt dieses Verhalten dazu, dass wir uns zum einen gestresst fühlen, zum anderen aber auch mehr Fehler machen. Wer also eine Aufgabe nach der anderen erledigt, hat weniger Stress und ist oftmals sogar schneller. Genau dieser Stress macht uns krank. Wenn Sie sich also entscheiden, einfach eine Aufgabe nach der anderen zu erledigen, werden Sie schnell merken, dass Sie sich viel weniger gestresst fühlen. Weniger ist manchmal eben doch mehr. Und wer eins nach dem anderen macht, ist am Ende schneller. Probieren Sie es einmal aus, stellen Sie Ihr Smartphone aus, wenn Sie die Post bearbeiten oder wenn Sie ein wichtiges Gespräch führen. 

Sport? Nein danke..

In unserer heutigen Zeit, in der von uns im Job, in der Familie und sogar in der Freizeit alles verlangt wird, ist es wichtig, gezielt Stressabbau zu betreiben. Denn nur, wer Stress gezielt abbaut, kann auch die volle Leistung erbringen. Aber wie kann man Stressabbau in den Alltag einbauen? Wie auf viele andere Gesundheitsfragen auch, ist Sport eine gute Möglichkeit. Denn nach einem langen und oftmals turbulenten Arbeitstag, kann man nicht einfach nach Hause kommen und abschalten. Vielmehr schwirren noch die Gedanken von der Arbeit im Kopf, die Muskeln sind angespannt und Stresshormone schwirren durch den Körper. Stressabbau durch Sport kann die Antwort sein, wenn der Körper gut trainiert ist. Denn Menschen, die regelmäßig Sport treiben, haben mehr Rezeptoren im Blut, die auf einen Überfluss an Hormonen reagieren und Alarm schlagen, wenn zu viele Stresshormone im Blut sind. Rezeptoren werden durch Bewegung gebildet. Diese zusätzlichen Fühler sorgen dafür, dass der Organismus reagiert und Stress schneller abgebaut wird, als bei untrainierten Menschen. Wer also aktiv ist, steckt Stress besser weg, da der Körper schon frühzeitig mit dem Abbau der Stresshormone beginnt. Sie müssen kein Leistungssportler werden, um aktiv Stressabbau durch Sport zu betreiben. Wenn Sie allerdings Bewegung in Ihren Alltag einbauen, werden Sie merken, dass Sie schneller runterkommen. Das kann schon ein kleiner Spaziergang nach Feierabend sein. Beim Spazieren gehen sollten Sie auch immer wieder das Tempo steigern und wieder reduzieren. So kommt der Körper in Wallung und Stresshormone können abgebaut werden. Auch, wenn Sie sich über den Tag gestresst fühlen, können Sie mit ein wenig Sport den Stress abbauen. Nehmen Sie sich auch auf der Arbeit fünf Minuten Zeit, wenn Ihnen alles zu viel wird. Laufen Sie im Büro einfach mal in die die oberste Etage. Dadurch wird der Körper angeregt und Stress wird abgebaut. Auch morgens können Sie schon mit ein wenig Frühsport Stress abbauen. Parken Sie fünf Minuten weiter weg und gehen Sie im Laufschritt zur Arbeit. 

Sicherlich fallen Ihnen noch weitere Möglichkeiten ein, wie Sie durch Sport gezielt Stressabbau betreiben können. Wichtig ist, diese Dinge als feste Rituale in den Alltag zu integrieren. Denn auch im Hinterkopf zu haben, dass man Sport machen muss, kann wieder zu Stress führen. 

Mehr Anti-Stress Tipps: Stress abbauen - Schnell entspannen

Freitag, 9. Januar 2015

Das Grübeln stoppen - Die Gedanken drehen sich - Lösungen

So stoppst du das Grübeln
Vermutlich wirst du gemerkt haben, dass es in vielen Situationen weniger hilfreich ist, über mögliche Eventualitäten zu spekulieren, was alles schief gehen könnte etc. Das belastet nur. Wir meinen häufig die Gedanken anderer Menschen zu kennen: „Oh die mag mich bestimmt nicht! Die halten mich wohl für doof, aber warum? Was habe ich getan?“ STOP! Ist das wirklich so? Gibt es irgendwelche Belege dafür? Setze dir im ersten Schritt ein mentales Stopp-Schild, wenn negative Gedanken aufkommen. Sage dir im Kopf wirklich „Stop!“ – Hinterfrage dann die Gedanken mit der Gedankenfragetechnik:

Tut mir der Gedanke gerade gut?
Stärkt mich der Gedanke?
Macht mich der Gedanke gerade handlungsfähig?
Macht mich der Gedanke glücklich?
Motiviert mich der Gedanke?

Die Antwort auf die Fragen lautet meist „NEIN“. Stop! Tut es mir gerade gut darüber zu spekulieren, was die Person gerade denkt? NEIN! Also ablenken. Stärkt es mich gerade darüber nachzudenken, ob ich wichtige Punkte im Vortrag vergesse? Nein, ich bin vorbereitet und nutze die gute Chance! Meiner Erfahrung nach ist es sinnvoll, sich 1-2 Fragen auszusuchen und diese im Alltag zu verwenden, wenn negative Gedanken aufkommen. Ich persönlich stelle mir gerne die Frage, ob der Gedanke mich gerade handlungsfähig macht. Gedanken wie „Das schaffe ich eh nicht“ oder „lieber Fernsehen gucken“ führen nicht zu einer Handlungsfähigkeit. Im Gegenteil.



Nochmal die Schritte im Überblick.
Der negative Gedanke ist da, das Grübeln fängt an.

1. STOP! (Denke ruhig an ein großes Stoppschild)
2. Tut der Gedanke mir gerade gut? Hilft er mir?
3. NEIN, er hilft nicht.
4. Ablenken


Probiere die Technik im Alltag immer wieder auf. Je öfter du sie anwendest, desto besser und automatischer wird sie klappen. 

Mehr Tipps, um das Grübeln zu stoppen, findest du hier im E-Book:
Stress abbauen - Praktische Techniken für mehr Gelassenheit

Mittwoch, 7. Januar 2015

Die „Ja-Sage“-Tendenz - Warum du immer Ja statt NEIN sagst

Die „Ja-Sage“-Tendenz
„Akquieszenz“ bezeichnet keine schlimme Krankheit von dir, sondern deine Tendenz eher mit einem Ja auf geschlossene Fragen zu reagieren, als mit einem Nein. Damit bist du nicht allein. Die psychologische Tendenz findet sich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bei vielen Menschen wieder. Geschlossene Fragen sind Fragen, die sich nur mit Ja oder Nein beantworten lassen:

„Gefällt dir das Bild?“
„Magst du das Essen?“
„Bist du gut drauf?“

Die Psychologie besagt, dass wir unabhängig, vom Inhalt eher die Antwort „Ja“ auswählen, als die Frage zu verneinen. Wir besprechen hier natürlich nur von Wahrscheinlichkeiten. Das bedeutet nicht, dass wir immer so auf geschlossene Fragen reagieren. Wie sieht das bei dir aus? Tendierst du auch eher zu Ja, als zu Nein bei der Beantwortung von Fragen? Jetzt tappe bitte nicht in die „Akquieszenz-Falle“…

Menschen, die etwas von dir wollen, egal ob Hilfe beim Umzug, mit dem Auto vom Flughafen abgeholt werden wollen oder dass du wieder die Feier organisierst, nutzen oft bewusst oder unbewusst die Ja-Sage-Tendenz aus. Sie stellen geschlossene Fragen und garnieren sie mit Wörtern, die deinem Gehirn ein schlechtes Gewissen signalisieren sollen: „Du kannst mir doch beim Umzug helfen? Ich brauche dich sehr!“ – „Wie sollen wir ohne dich das Fest veranstalten? Du bist doch dabei, oder?“. Neben der Tendenz, diese Fragen eher mit Ja zu beantworten, wirken dabei auch bestimmte Wörter wie die leckere Sahne auf einem heißen Kakao: „Brauchen!“, „Ohne dich!“… Entweder die Wörter setzen dich unter Druck und lösen in deinem Gehirn bestimmte Ängste aus, oder du wirst in rosa Wolle gepackt: „Du bist doch Expertin für Excel! Dann kannst du mir doch kurz helfen!“ – Aus „kurz“ werden zwei Stunden und bei Fehlern trägst du wieder die Schuld. Akquieszenz garniert mit Zuwendung in Form von Lob, funktioniert fast immer, wenn du jemanden überzeugen möchtest, Ja zu sagen. Lob schmeichelt uns. Wir werden gebraucht und sind gut in etwas. Ohne uns läuft es nicht. Wie können wir das ablehnen? Du bist der doch Excel-Experte, also los spring auf, lasse deinen vollen Schreibtisch einfach voll sein, ignoriere deine eigenen Aufgaben und Ziele, lasse deine Pause sausen und hilf deinem Kollegen. Du bist doch hilfsbereit und sozial?

Wir fallen also auf zwei Wegen auf die „Ja-Sage-Tendenz“ herein:
Der erste Weg führt über eine geschlossene Frage, die wir nur mit Ja oder Nein beantworten können. Diese Frage wird beim ersten Weg mit Wörtern garniert, die unsere Ängste aktivieren sollen. Die Angst vor Zurückweisung („Nachher werde ich nie mehr gefragt!“), die Angst als Egoist zu gelten („Der hilft mir ja nie!“) oder die Angst vor Gewissensbissen und Schuldgefühlen („Ich kann den doch nicht mit seinem Excel-Problem alleine lassen!“). Bei diesem Weg sind zwei Dinge für dich wichtig. Zunächst das Wissen über die „Ja-Sage-Tendenz“. Jetzt kennst du das psychologische Phänomen, das dir einen großen Vorteil gegenüber anderen Menschen verschafft. In meinen Stressmanagement-Seminaren bekomme ich oft die Rückmeldung, dass allein das Wissen darüber schon hilft, sich einen kurzen Moment zu verschaffen und nicht direkt zu antworten. Atme erstmal tief durch, wenn die Frage an dich gestellt wird. Das verschafft dir ein bis zwei Sekunden Zeit. Wir lassen uns oft überrumpeln, sagen dann schnell Ja und bereuen es schnell. Je nach Frage und Thema kannst du auch folgenden Satz äußern: „Vielen Dank für die Frage. Ich muss darüber erst nachdenken, bevor ich mich entscheide. Ich gebe dir in einer Stunde Bescheid.“ Du kannst in Ruhe darüber nachdenken. Selbst wenn eine sehr schnelle Antwort erforderlich ist, ist es wichtig, dass du dir wenige Sekunden Zeit verschaffst. Zwei tiefe Atemzüge reichen meist schon aus. So wirst du nicht überrumpelt mit den geschlossenen Fragen oder gar mit rhetorischen Fragen wie: „Du hilfst doch?“. 

Wichtig:

Mache dir die Akquieszenz immer wieder bewusst. Wirke ihr entgegen, indem du nicht sofort reagierst, sondern dir Bedenkzeit verschaffst. Wenige Sekunden, Stunden oder eine Nacht darüber schlafen, wenn es möglich ist. 

-> Mehr praktische Tipps und Übungen zum Nein-Sagen gibt es hier:

Nein Sagen: Abgrenzen leicht gemacht




Montag, 5. Januar 2015

Die Grundstimmung verbessern - Positive Wahrnehmung schärfen

Die Grundstimmung verbessern - Positive Wahrnehmung schärfen

Viele Menschen kämpfen sich von Wochenende zu Wochenende. Von Urlaub zu Urlaub. Sie sehen den Alltag überwiegend negativ und stressig. 
Ich möchte dir jetzt ein kleines, aber sehr wirkungsvolles Werkzeug zeigen, um die Stimmung aufzuhellen und den Blick auf den Alltag langfristig zu verändern. Dazu musst du dir nur ein kleines Notizbuch zulegen. In dieses Buch schreibst du jeden Abend, vor dem Zubettgehen, drei positive Ereignisse, die du an diesem Tag erlebt hast.  
Leitfragen können dabei sein:

Wofür bin ich dankbar?
Worauf bin ich stolz?
Was ist mir heute gut gelungen?

Richtig gelesen. Es genügen drei Stichworte an jedem Abend. Schon nach wenigen Tagen wirst du die angenehme Wirkung im Alltag spüren.
Diese Übung zeigt zum einen, dass man nicht nur Negatives erlebt hat. Ruft man sich gezielt positive Begebenheiten ins Bewusstsein, erlebt man Gefühle des Glücks und Zufriedenheit. Zudem beugt man so Depressionen vor, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sogar mit monatelanger Wirkung. Das Reflektieren positiver Erlebnisse des vergangenen Tages führt auch, im Gegensatz zu grüblerischen oder gar pessimistischen Gedanken, zu einem besseren Schlaf.


Was notierst du dir heute? 

Meine drei heutigen Erlebnisse sind: Schönes Gespräch geführt, ein tolles Essen genossen und ein tolles Seminarfeedback bekommen.

Mehr praktische Tipps gibt es hier:

Donnerstag, 1. Januar 2015

Aufschieberitis und Prokrastination - Schluss mit dem Aufschieben - Aufgaben anpacken und Probleme bewältigen

Aufschieberitis und Prokrastination - Schluss mit dem Aufschieben - Aufgaben anpacken und Probleme bewältigen

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf morgen!  Das ist das tägliche Motto für viele Menschen. Probleme werden ausgeblendet, ignoriert. Aufgaben weiter geschoben, bis bestimmte Deadlines erreicht sind und Stress entsteht. Potenziell stressige Situationen können erheblich reduziert werden, wenn du dir täglich klarmachst, was heute wichtig ist. Was zu erledigen ist und was nicht.

Stelle dir vor, du sitzt auf dem Fahrrad und du trittst nicht in die Pedale. Was passiert? Du kippst um! 

So ergeht es vielen gestressten Menschen, die ich fast täglich in meinen Stressbewältigungsseminaren erlebe. Eigentlich wollte ich dies und das erledigen. Sie verrennen sich in eher unwichtigen, meist bequemeren Aufgaben und blenden wichtige Dinge aus. Aufgaben werden komplett vergessen oder mit voller Absicht verschoben und verschoben…

„Die täglichen Aufgaben habe ich ja alle in meinem Kopf!“ – Das höre ich oft. Jedoch vergisst man gerade dann wichtige Dinge, wenn einem die Aufgaben nicht mehr einfallen. Wie häufig warst du schon an einem Ort und hast dich gefragt, was du dort eigentlich erledigen wolltest? Die Speicherung im Kopf und der ständige Versuch des Abrufens kostet uns „kognitive Ressourcen“. Wir verbrauchen also viel Energie mit dem Denkprozess, die wir auch anders nutzen könnten. Wenn du die Aufgaben auf einem Zettel notierst oder in eine App („Any.Do-App“ ist empfehlenswert und kostenlos!), sind sie raus aus dem Kopf. Du weißt, wo sie stehen und kannst einfach nachgucken. Das Aufschreiben erhöht auch die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung.

Denn: Schriftlichkeit schafft Verbindlichkeit.

„Ich mache ja schon eine To-Do-Liste!“ – Prima, aber normalerweise reicht das nicht. Viele Menschen haben damit trotzdem Stress, weil sie dann mit bequemen Aufgaben starten und alle anderen Sachen weiter verschieben. Gerne wird die Liste auch so voll gemacht, dass die Lust, überhaupt anzufangen, eher gering ist. Wieder nicht alles geschafft! Die Lösung ist neben dem Verschriftlichen, konkrete Prioritäten zu setzen.


Prioritäten-Check – Was ist heute wichtig?
Strukturiere deinen Tag mit konkreten Prioritäten. Dies ist nur eine Grundstruktur und muss flexibel angepasst werden, zum Beispiel wenn ein plötzlicher Notfall stattfindet.

A-Aufgaben sind sehr wichtig und dringend. Wenn sie nicht erledigen werden, dann hat dies erhebliche Konsequenzen. 

B-Aufgaben sind wichtig, aber weniger dringend. Also „Kann-Aufgaben“. 

C-Aufgaben können bzw. sollten verschoben werden. Sie sind weniger wichtig und dringend.

Starte mit den A-Aufgaben. Sie sind am wichtigsten. Wenn du sie erledigt hast, kannst du mit den B-Aufgaben weitermachen. Der Plan muss flexibel angepasst werden. Damit ist gemeint die Prioritäten immer wieder zu prüfen und neue Aufgaben einzugliedern. Nutze die Any.Do-App oder einen Zettel. Die Aufgaben sind dann aus dem Kopf und du weißt, wo sie stehen.

Buchtipp: Stress abbauen: Praktische Techniken für mehr Gelassenheit

In dem Buch findest du kompakt praktische Techniken, um Stress abzubauen und gelassener zu reagieren. Auch weitere Werkzeuge gegen das Aufschieben und Prokrastination werden vorgestellt.

Viel Erfolg beim Umsetzen,

Matthias Niggehoff (Psychologe & Stresscoach)

www.praxis-niggehoff.de